Der Fersensporn, medizinisch meist bekannt als "Plantarer Fersensporn", ist eine hartnäckige Erkrankung, die erhebliche Fußschmerzen verursachen kann. Diese Erkrankung betrifft die Knochenstruktur des Fußes und ist durch ein knochenähnliches Wachstum (Kalkablagerungen) an der Unterseite des Fersenbeins gekennzeichnet. Dieser Blogartikel zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für den Fersensporn zu fördern, indem die Ursachen und Symptome erläutert werden.
Medizinisch gesehen gibt es zwei Haupttypen von Fersenspornen, basierend auf ihrer Lage am Fuß: Plantare Fersensporne und dorsale Fersensporne.
Plantarer Fersensporn: Dies ist der häufigste Typ, der an der Unterseite der Ferse auftritt. Ein plantarer Fersensporn ist ein knochenähnliches Wachstum, das sich an der Ferse, d.h. dort, wo die Sehnen, die das Fußgewölbe bilden (die Plantarfaszie), ansetzen. Er sieht auf dem Röntgenbild häufig aus wie ein Dorn.
Dorsaler Fersensporn: Im Gegensatz zum plantaren Fersensporn tritt der dorsale Fersensporn an der Rückseite der Ferse auf, direkt am Ansatzpunkt der Achillessehne. Sie sind weniger häufig als plantare Fersensporne.
Es ist wichtig zu beachten, dass zwar beide Typen ähnliche Ursachen haben, ihre Symptome und Behandlungen jedoch variieren können, abhängig von der spezifischen Lage und Schwere des Zustandes. Daher ist immer eine korrekte Diagnose durch einen Facharzt notwendig, bevor eine Behandlung eingeleitet wird.
Differenzierung von Fersensporn und Plantarfasziitis
Die Plantarfasziitis kann mit dem Fersensporn leicht verwechselt werden. Beides sind Erkrankungen, die den Fuß betreffen, insbesondere die Region um die Ferse. Sie stehen oft in Zusammenhang miteinander, sind jedoch unterschiedliche klinische Befunde:
Plantarfasziitis:
- Die Plantarfasziitis ist eine Entzündung der Plantarfaszie, jenes robusten Bandes aus Bindegewebe, das den Vorfuß mit dem Fersenbein verbindet und das Längsgewölbe des Fußes unterstützt.
- Betroffene leiden typischerweise unter stechendem Schmerz an der Unterseite der Ferse, besonders ausgeprägt mit den ersten Schritten nach dem Aufstehen oder nach längeren Ruhephasen.
- Die Schmerzen entstehen durch Überdehnung, Mikrotraumen oder Entzündungen innerhalb der Plantarfaszie selbst.
Fersensporn:
- Ein Fersensporn ist ein knöcherner Vorsprung bzw. eine knöcherne Wucherung, die sich am Kalkaneus (Fersenbein) bildet.
- Diese Knochenwucherung kann eine Folge lang anhaltender Zugkräfte auf die Plantarfaszie oder der Sehnenansätze am Fersenbein sein, ist jedoch nicht zwangsläufig schmerzhaft. Er entwickelt sich meist über Jahre hinweg.
- Der Fersensporn selbst verursacht nicht immer Symptome. Einige Menschen haben einen Fersensporn, aber keine Schmerzen.
Während das Erscheinungsbild eines Fersensporns mittels bildgebender Verfahren wie Röntgenaufnahmen sichtbar gemacht werden kann, wird die Diagnose der Plantarfasziitis in der Regel auf der Grundlage der Symptomatik und klinischer Untersuchungen gestellt. Es ist möglich, dass eine Person gleichzeitig einen Fersensporn und eine Plantarfasziitis hat, wobei der Fersensporn möglicherweise ein Nebenbefund ist und sich die Symptome primär der Plantarfasziitis zuschreiben lassen.
Die Plantarfaszie als Teil der dorsalen Faszienkette
Faszien sind Bindegewebe, die Muskeln, Organe und andere Strukturen im Körper verbinden. Die dorsale oder rückwärtige Faszienkette bezeichnet ein zusammenhängendes Netzwerk von fasziellen Strukturen, das sich entlang der Rückseite des Körpers erstreckt. Sie beginnt am Boden des Fußes und zieht sich über die Rückseite des Beins, den Gesäßmuskel und den Rücken hinauf bis zum Kopf.
Eine Schlüsselstruktur in dieser Kette ist die Plantarfaszie am Fuß. Aufgrund der Verknüpfung innerhalb der dorsalen Faszienkette ist die Spannung und Funktionsweise der Plantarfaszie eng mit anderen Bereichen der Kette verbunden. Eine Veränderung in einem Bereich der Kette - etwa eine Zugspannung im unteren Rücken oder eine Verkürzung der Wadenmuskeln - kann die Spannung und Funktionsweise der Plantarfaszie beeinflussen.
Umgekehrt können Probleme in der Plantarfaszie, wie ein Fersensporn, Auswirkungen auf andere Bereiche der Faszienkette haben. Dies ist einer der Gründe, warum bei der Behandlung solcher Erkrankungen oft ein ganzheitlicher Ansatz gewählt wird, der die gesamte Faszienkette und nicht nur die betroffene Stelle in Betracht zieht.
Ursachen des Fersensporns
Der Hauptfaktor, der zur Entwicklung eines Fersensporns beiträgt, ist die chronische Belastung des Fußgewölbes und der Fersenregion. Dies kann auf eine Reihe von Ursachen zurückzuführen sein, einschließlich Übergewicht, Alterung, unsachgemäßes Schuhwerk, intensives Gehen oder Laufen und bestimmte Fußfehlstellungen wie Senk- und Plattfüße oder ein hohes Fußgewölbe.
Der plantare Fersensporn resultiert in der Regel aus einer Überbelastung des Fußes, insbesondere des Plantarfasziengewebes, das sich von der Ferse bis zu den Zehen erstreckt. Diese Überlastung kann durch eine Kombination verschiedener Faktoren ausgelöst werden.
- Übergewicht: Ein höheres Gewicht erhöht den Druck auf die Plantarfaszie, was zu kleineren Rissen und Entzündungen führen kann. Gerade bei Fehlstellungen ist dies von entscheidender Bedeutung. Das zusätzliche Gewicht kann das Risiko für die Entwicklung eines Fersensporns wesentlich erhöhen.
- Alterung: Mit dem Alter verliert das Fettgewebe auf unserer Ferse, das als natürliche Stoßdämpfer wirkt, an Masse. Dies kann die Belastung der Plantarfaszie erhöhen und zur Entwicklung eines Fersensporns führen. Hierbei kann sich das Gewicht und damit der an der Ferse wirkende Druck auf eine kleinere Fläche verteilen. Der Druck erhöht sich.
- Fußfehlstellungen: Bestimmte Fehlstellungen an den Füßen wie Plattfüße, Senkfüße und ein erhöhtes Fußgewölbe können die Art und Weise verändern, wie das Gewicht auf den Füßen verteilt wird, was wiederum die Plantarfaszie zusätzlich belasten kann. Auch können Fehlstellungen die Belastung der Sehnen und Bänder erhöhen. Beim Senk- und Plattfuß zum Beispiel, erhöht sich der Zug auf die Plantarsehnen und damit auch auf die Anteile, die an der Ferse ihren Ursprung haben. Genau da, wo der Fersensporn dann entsteht.
- Unpassendes Schuhwerk: Das Tragen von Schuhen mit schlechter Dämpfung oder Fußgewölbeunterstützung kann den Druck auf die Plantarfaszie erhöhen, insbesondere beim Laufen oder Gehen auf harten Oberflächen. Vorwiegend kann auch hier das ständige gehen auf geraden (planen) und harten Untergründen zu der Bildung eines Fersensporns beitragen.
- Intensive körperliche Aktivität: Sportarten oder Tätigkeiten, die intensive Lauf- oder Sprungbewegungen beinhalten, erhöhen das Risiko der Ausbildung eines Fersensporns. Darunter fallen Aktivitäten wie Langstreckenlauf, Ballsportarten, Aerobic oder Tanzen. Gerade dann, wenn zuvor eine längere Trainingspause, zum Beispiel durch eine Verletzung, durchlaufen wurde, oder die Muskeln und Bänder den Belastungen bislang nicht "gewachsen" sind.
Die oben genannten Faktoren führen häufig zu einer Überdehnung, Reizung und Entzündung der Plantarfaszie, einem breiten Band aus Bindegewebe, das die Ferse mit dem Vorderfuß verbindet. Wenn dieser Zustand über einen längeren Zeitraum anhält, kann dies dazu führen, dass der Körper zur Ausheilung der Mikroverletzungen Kalk ablagert, was zum Wachstum eines Knochensporns an der Unterseite der Ferse führt.
Häufig tritt ein Fersensporn begleitend mit anderen Fehlstellungen und Erkrankungen auf. Deswegen kann es sinnvoll sein, nicht nur den Fersensporn isoliert zu betrachten, sondern den Menschen ganzheitlich zu sehen und zu untersuchen.
Symptome bei Fersensporns und Plantarfasziitis
Die Anzeichen eines Fersensporns können von Person zu Person variieren. Die häufigsten Symptome sind jedoch scharfe oder stechende Schmerzen im Bereich der Ferse und des Fußgewölbes, besonders beim ersten Auftreten am Morgen oder nach längerem Sitzen. Hier spricht man auch von sogenannten Anlaufschmerzen. Der Schmerz kann sich mit Aktivität verbessern, tendiert jedoch dazu, sich im Laufe des Tages wieder zu verschlechtern. In manchen Fällen kann auch eine Entzündung des Gewebes um den Fersensporn herum entstehen und zu weiteren Beschwerden führen.
Symptome eines Fersensporns oder einer Plantarfasziitis umfassen typischerweise:
- Steigerung der Plantarfasziitis: Häufig beginnt die Plantarfasziitis mit einem stechenden Schmerz im Bereich der Ferse, der insbesondere mit den ersten Schritten nach dem Aufstehen am Morgen auftritt. Der Schmerz kann auch nach längeren Ruhephasen oder nach dem Sitzen für eine gewisse Zeit spürbar werden.
- Chronischer, dumpfer Schmerz: Im Verlauf des Tages kann der stechende Schmerz in einen andauernden, dumpferen Schmerz übergehen, der kontinuierlich im Hintergrund vorhanden ist.
- Schmerzzunahme nach Belastung: Obwohl der Schmerz direkt nach Ruhephasen am stärksten ist, kann er sich nach langen Gängen, Stehen oder Sport verstärken und im weiteren Verlauf zu chronischen Beschwerden führen.
- Druckempfindlichkeit: Der Bereich um die Ferse herum kann bei direktem Druck sehr empfindlich sein, beispielsweise wenn man darauf drückt oder festere Schuhe trägt.
Alltagssituationen, in denen die Symptome eines Fersensporns oder einer Plantarfasziitis auftreten können, beinhalten:
- Morgens beim Aufstehen: Der typische "Anlaufschmerz", ein stechender Schmerz bei den ersten Schritten nach dem Aufstehen.
- Nach längerem Sitzen: Schmerzen, die nach dem Aufstehen aus einer sitzenden Position entspringen.
- Bei physischer Belastung: Längere Spaziergänge, das Stehen über mehrere Stunden hinweg oder das Ausüben von Sport können den Schmerz verstärken.
- Nach Ruhephasen: Paradoxerweise treten die Schmerzen oft nach einer Ruhephase und nicht während der tatsächlichen Belastungsphase auf.
- Beim Barfußlaufen: Der Druck ohne die stützende Wirkung von Einlagen und Schuhwerk kann unangenehme Empfindungen auslösen.
Die Intensität und Häufigkeit der Schmerzen können variieren und sind teilweise von der individuellen Tagesaktivität und Belastung abhängig.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Fersenschmerzen auf einen Fersensporn zurückzuführen sind. Andere Ursachen können Plantarfasziitis, Achillessehnenentzündung oder Arthritis sein. Wenn die Schmerzen länger als eine Woche anhalten oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt konsultiert werden, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten.
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Disclaimer: Dieser Text dient lediglich zur Information über das Thema „Fersensporn“ und ersetzt keinesfalls eine ärztliche Beratung bzw. Untersuchung!
Im nächsten Beitrag: Entdecken Sie effektive Behandlungen bei Fersensporn und Plantarfasziitis
Wir hoffen, dass dieser Beitrag Ihr Verständnis darüber erweitert hat, wie unterschiedliche Faktoren zum Risiko für die Entstehung eines Fersensporns beitragen können. Im nächsten Artikel unserer Reihe werden wir einen Blick auf die verschiedenen wirksamen Behandlungsmethoden für Fersensporn werfen. Von konservativen Ansätzen über spezialisierte Einlagen bis hin zu innovativen Therapien – freuen Sie sich darauf zu erfahren, wie Sie aktiv zur Linderung Ihrer Beschwerden beitragen können. Bleiben Sie also gespannt und sehen Sie beim nächsten Mal vorbei, wenn es darum geht, wie Sie wieder schmerzfrei durchs Leben gehen können.