Für die Behandlung und Therapie eines Fersensporns bzw. der Plantarfasziitis stehen verschiedene konservative und in manchen Fällen auch invasive Optionen zur Verfügung. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern. Hier ein kurzer Überblick über gängige Behandlungsmöglichkeiten:

  1. Ruhigstellung und Entlastung: Betroffene sollten versuchen, die Ferse zu entlasten, um die Heilung zu fördern. In manchen Fällen kann eine vorübergehende Schonung oder Aktivitätsmodifikation notwendig sein. Weiter unten dazu mehr!
  1. Kältetherapie (kalte Wickel): Die Anwendung von Kälte, z.B. mit Eis, kann helfen, Entzündungen und Schmerzen zu reduzieren, insbesondere nach Aktivitäten. Weiter unten dazu mehr!
  1. Physiotherapie: Gezielte physiotherapeutische Übungen zur Dehnung und Kräftigung der Fußmuskulatur und Plantarfaszie können den Heilungsprozess unterstützen.
  1. Orthopädische Einlagen und Fersenkissen: Spezielle Einlagen und Fersenkissen können dazu beitragen, den Fuß korrekt zu positionieren und die Plantarfaszie zu entlasten. Weiter unten dazu mehr!
  1. Sensomotorische Einlagen: Sie stimulieren durch gezielte Druckpunkte die Fußmuskulatur und können einer Fehlbelastung und einem muskulären Ungleichgewicht entgegenwirken.
  1. Medikamentöse Behandlung: Entzündungshemmende Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können zur Reduzierung von Schwellung und Schmerz beitragen.
  1. Stoßwellentherapie: Stoßwellentherapie ist eine nicht-invasive Methode, die helfen kann, den Heilungsprozess anzuregen und Schmerzen zu reduzieren. Weiter unten dazu mehr!
  1. Kortikosteroid-Injektionen: In hartnäckigen Fällen können Injektionen mit Kortikosteroiden zur Entzündungshemmung eingesetzt werden, sollten aber aufgrund potenzieller Nebenwirkungen vorsichtig verwendet werden.
  1. Operative Maßnahmen: Werden alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft und führen nicht zum Erfolg, kann in seltenen Fällen eine Operation notwendig sein.

Die Auswahl der Behandlungsmethoden sollte individuell erfolgen und auf die Bedürfnisse und den Gesundheitszustand des Patienten abgestimmt werden. Hierbei beraten zumeist Fachärzte wie Orthopäden oder Physiotherapeuten. Es ist wichtig, dass Patienten sich mit ihrem Behandlungsteam absprechen, um die für sie passende Therapie zu finden.

Schonung oder Bewegung?

Bei einem Fersensporn wird häufig eine Kombination aus Schonung und gezielten Bewegungen als Teil der Behandlungsstrategie empfohlen. Hier ist eine kurze Erläuterung, wie jeder dieser Ansätze zur Linderung der Symptome beitragen kann:

  1. Schonung: In den frühen Stadien einer Fersensporn-Diagnose ist die Schonung wahrscheinlich sehr hilfreich. Durch die Reduzierung von Aktivitäten, die Schmerzen oder Unbehagen verursachen, hat der Körper die Möglichkeit, die Entzündung zu verringern und den betroffenen Bereich zu heilen. Es sollte beachtet werden, dass "Schonung" nicht völlige Immobilität bedeutet, sondern eher eine Verringerung der Belastung und des Drucks auf den betroffenen Fuß.
  1. Bewegung: Nach einer Phase der Schonung kann eine kontrollierte, schmerzfreie Bewegung sehr hilfreich sein. Spezifische Dehn- und Kräftigungsübungen helfen, die Flexibilität und Stärke der Muskulatur um die Ferse zu verbessern, die Belastung auf die Plantarfaszie zu vermindern und so den Heilungsprozess zu unterstützen. Physiotherapie und bestimmte Formen von sanftem Training, wie beispielsweise Schwimmen oder Radfahren, können oft ohne Schmerzen durchgeführt werden und sind daher ausgezeichnete Bewegungsoptionen.

Um einem erneuten Auftreten von Beschwerden vorzubeugen sollten Betroffene darauf achten ihre Belastungsintensität schrittweise zu steigern und regelmäßiges Stretching in ihren Alltag einzubauen.

Es ist wichtig, bei der Wiederaufnahme von körperlicher Aktivität langsam vorzugehen und auf die Signale des Körpers zu hören. Übermäßige oder zu intensive Bewegung kann mehr Schaden anrichten als Nutzen stiften. Daher ist es ratsam, jede Änderung des Aktivitätsniveaus mit einem Arzt oder Physiotherapeuten zu besprechen.

Kalte Wickel

auch als Eispackungen oder Kältetherapie bekannt, können bei der Behandlung von Fersenspornschmerzen hilfreich sein. Durch die Anwendung von Kälte auf die betroffene Stelle werden mehrere mechanische Prozesse in Gang gesetzt, welche die Schmerzen lindern können.

  1. Verringerung der Entzündung: Durch die Kälteanwendung werden die Blutgefäße in der behandelten Region verengt, was den Blutfluss in diesem Gebiet reduziert. Dieser Prozess, medizinisch als Vasokonstriktion bekannt, hilft dabei, die Entzündungsreaktion und damit auch die Schwellung und Rötung in der betroffenen Region zu vermindern.
  1. Schmerzlinderung: Kalte Wickel können auch die Nervenaktivität in der behandelten Region vermindern, was die Schmerzsignale, die an das Gehirn gesendet werden, herabsetzt. Dies kann zur kurzfristigen Linderung der Schmerzen beitragen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass kalte Wickel nur eine temporäre Befreiung von Fersenspornschmerzen bieten und daher oft als Teil einer umfassenderen Behandlungsstrategie verwendet werden, die auch Physiotherapie, Medikamente und gegebenenfalls orthopädische Hilfsmittel umfassen kann. Bevor Sie eine Kältetherapie zu Hause durchführen, sollten Sie Ihren Arzt oder Physiotherapeuten konsultieren, um sicherzustellen, dass Sie sie richtig anwenden.

Die Stoßwellentherapie

ist eine nicht-invasive Behandlungsmethode, die oft zur Linderung chronischer Schmerzzustände wie dem Fersensporn eingesetzt wird.

In einer Stoßwellentherapie-Sitzung wird ein Gerät verwendet, das hochenergetische Stoßwellen erzeugt. Diese Wellen werden dann gezielt auf die betroffenen Bereiche des Fußes gerichtet. Medizinisch gesprochen, zählen zu den Stoßwellen Druckimpulse, die sich mit hoher Geschwindigkeit ausbreiten und dabei Energie transportieren.

Die Stoßwellentherapie kann die Heilung auf verschiedene Weisen fördern:

  1. Erhöhter Blutfluss
  1. Reduzierung von Schmerzen
  1. Stimulierung der Geweberegeneration

Es ist wichtig zu betonen, dass die Stoßwellentherapie eine professionelle medizinische Behandlung ist und von einem ausgebildeten Mediziner oder geschulten Physiotherapeuten durchgeführt werden sollte. Auch wenn die Therapie in der Regel sicher ist, gibt es bestimmte Personen, für die sie möglicherweise nicht geeignet ist, beispielsweise Personen mit Blutgerinnungsstörungen, Schwangere oder Personen mit bestimmten Infektionen oder bösartigen Tumoren. In diesen Fällen wird Ihr Arzt mit Ihnen über alternative Behandlungsformen sprechen.

Fersenkeil aus Silikon oder Gel (schnelle Hilfe)

Ein weiches Fersenpolster, oft in Form eines Fersenkeils, kann eine schnelle Hilfe bei der Behandlung von Fersensporn sein. Dieses Hilfsmittel dient zur Dämpfung des Aufpralls sowie zur Verringerung des Drucks und der Belastung auf den Fersensporn beim Gehen oder Stehen.

  1. Dämpfung: Das Gel in diesen Polstern ist in der Lage, Stoßkräfte zu absorbieren, die entstehen, wenn die Ferse auf den Boden trifft. Dies kann die Menge an Stoßenergie, die auf den Fersensporn einwirkt, reduzieren und so helfen, Schmerzen zu lindern.
  1. Druckverteilung: Die Polster können auch dazu beitragen, den Druck auf die Ferse gleichmäßiger zu verteilen. Anstatt das gesamte Gewicht auf den schmerzhaften Fersensporn zu konzentrieren, verteilt das Polster die Last über eine größere Fläche. Dies kann helfen, die Belastung auf den Fersensporn zu reduzieren und weiteren Schaden zu verhindern.
  1. Fersenerhöhung: Durch die Erhöhung der Ferse kann die Spannung in der Plantarfaszie und auch der Achillessehene reduziert werden, indem sich der Winkel zwischen Fuß und Unterschenkel verändert und somit der Zug auf die Plantarfascie während des Gehens und Stehens veringert wird. Die Ferse geht nach oben, der Vorfuß geht nach unten. Die Höhe sollte unter einem Centimeter liegen und beiderseits erfolgen um keinen Beckenschiefstand zu provozieren. Biomechanische Fehlbelastungen sollten vermieden werden.

Ein Fersenpolster sollte in einem gut sitzenden Schuh getragen werden und richtig positioniert sein, so dass es direkt unter der schmerzhaften Stelle liegt. Es kann sowohl in Alltagsschuhen als auch in Sportschuhen getragen werden und eignet sich für die meisten Aktivitäten. Sie werden immer paarweise geliefert und sollten unter beiden Fersen getragen werden, damit kein Beckenschiefstand entsteht. Bei anhaltenden Schmerzen trotz der Verwendung eines Fersenpolsters, sollte ein Arzt oder Physiotherapeut hinzugezogen werden.

Behandlung des Fersensporns mit orthopädischen Einlagen

Wenn du dich mit dem Thema Fersensporn auseinandersetzt, hast du wahrscheinlich bereits von orthopädischen Einlagen gehört. Diese Einlagen oder auch Einlegesohlen genannt, werden in die Schuhe gelegt. Aber was genau sind diese speziellen Einlagen und wie können sie bei der Behandlung eines Fersensporns helfen?

  1. Individuelle Anfertigung orthopädischer Einlagen: Spezialisierte Schuheinlagen dienen zur Druckentlastung und Fußausrichtung/Fußkorrektur. Orthopädische Einlagen sind individuell angefertigte Schuheinlagen, die speziell auf deine Fußstruktur zugeschnitten werden. Sie dienen dazu, den Druck auf den betroffenen Bereich zu entlasten und die natürliche Ausrichtung und Stellung deines Fußes wiederherzustellen.
  1. Druckreduktion und Gewölbestützung: Gewichtsverteilung und Stabilisierung bei Fersensporn und Fußfehlstellungen. Ein Hauptziel der Therapie ist es, die schmerzhafte Belastung des Fersenbeins zu reduzieren. Orthopädische Einlagen können dabei eine wichtige Rolle spielen, da sie durch ihre maßgeschneiderte Formgebung eine gleichmäßige Lastverteilung ermöglichen und somit den Druck vom Sporn nehmen und besser auf die Fußsohle verteilen. Dies geschieht im Bereich der Ferse ähnlich wie beim Fersenkeil aus Silikon oder Gel, mit einem weichen Polster an der betroffenen Stelle. Darüber hinaus bieten orthopädische Einlagen auch Unterstützung für das gesamte Fußgewölbe. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn ein flacher oder überpronierender (Fuß sinkt im Gewölbe ab und knickt im Sprunggelenk nach innen) Fußbau vorliegt – beides Risikofaktoren für die Entstehung eines Fersensporns.
  1. Einlagen als Teil der Gesamttherapie: Einbindung in ein umfangreiches Behandlungskonzept mit Physiotherapie und Medikation. Es ist wichtig anzumerken, dass orthopädische Einlagen alleine keine Wunderheilungen bewirken können. Sie sollten viel mehr als Teil eines umfassenden Behandlungsansatzes betrachtet werden, der auch physiotherapeutische Übungen zur Stärkung der Muskulatur sowie gegebenenfalls medikamentöse Therapiemaßnahmen umfasst.
  1. Wichtigkeit der fachgerechten Anpassung: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass orthopädische Einlagen eine wirksame Behandlungsoption für Menschen mit Fersensporn darstellen. Durch ihre individuelle Anpassung an die Fußstruktur können sie den Druck auf den betroffenen Bereich reduzieren und zur Schmerzlinderung beitragen. Dennoch sollten sie stets in Verbindung mit anderen Therapiemaßnahmen verwendet werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Patient einzigartig ist und die Behandlungsentscheidungen immer auf individueller Basis getroffen werden sollten, unter Berücksichtigung des gesamten klinischen Bildes und der Vorlieben des Patienten.

Einlagen im Fertigungsprozess in unserer Werkstatt

Sensomotorische Einlagen

Sensomotorische Einlagen sind speziell entwickelte Einlegesohlen, die bei Beschwerden wie Fersensporn und Plantarfasziitis zum Einsatz kommen. Das Wirkprinzip basiert auf der gezielten Beeinflussung sensibler Zonen der Fußsohle, um die muskuläre Aktivität und die Haltungskontrolle zu verbessern. Durch das Setzen von propriozeptiven Reizen wird die Muskelarbeit im Fuß und Unterschenkel optimiert, was eine Vorspannung der Unterstützungsmuskulatur und somit eine Entlastung der Plantarfaszie zur Folge haben kann. Das Ergebnis ist eine verbesserte Fußstatik, eine harmonisiertere Druckverteilung und damit eine Reduktion der Schmerzen.

Um tiefer in dieses Thema einzutauchen und mehr über die Einsatzmöglichkeiten und die effektive Anwendung sensomotorischer Einlagen zu erfahren, behandeln wir diese Aspekte ausführlich in einem zukünftigen Blogartikel. Bleiben Sie gespannt auf weitergehende Informationen und detaillierte Einblicke in die Funktionsweise und die positiven Effekte dieser spezialisierten Einlagen welche nicht nur bei Fersensporn und Plantarfasziitis helfen.

Einlagen im Fertigungsprozess in unserer Werkstatt

Zusammenfassung

Der Fersensporn bzw. die Plantarfasziitis ist eine Erkrankung, die starke Schmerzen und Beeinträchtigungen verursachen kann. Der Einsatz orthopädischer Hilfsmittel (Einlagen) kann zur Linderung der Symptome beitragen. Es wird empfohlen, bei Anzeichen eines Fersensporns frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um nachhaltige Behandlungsoptionen zu diskutieren und schlimmere Schmerzen oder Komplikationen zu vermeiden. Darüber hinaus gibt es auch einige Maßnahmen, die man selbst ergreifen kann, um den Fersensporn zu behandeln. Dazu zählen beispielsweise das Tragen von geeignetem Schuhwerk und speziellen Einlagen sowie gezielte Dehnübungen für die betroffene Fußmuskulatur. In schweren Fällen können jedoch auch operative Eingriffe notwendig sein.

Um einem Fersensporn vorzubeugen, empfiehlt sich regelmäßige Bewegung und Sport sowie eine gesunde Ernährungsweise zur Stärkung des Skelettsystems. Auch Übergewicht gilt als Risikofaktor für diese Erkrankung – daher ist es wichtig auf ein gesundes Gewicht zu achten.

Mehr zum Thema:

  1. "Wenn die Sohle schmerzt – Evidenz-Update Plantarfasziitis" - Thieme physiopraxis (https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.1055/a-0867-6624)
  2. “Die häufigsten Beschwerden an Gelenken. Beschreibung und Ursache.” - footpower - Ich steh drauf (https://www.footpower.de/schmerzfrei/haeufige-beschwerden/)