Wenn ich an kalte Füße denke, habe ich sofort ein Bild vom Weihnachtsmarktbesuch im Kopf. Man steht in Grüppchen zusammen, hat einen heißen Glühwein zum Hände wärmen in der Hand, aber die Füße sind nach kurzer Zeit eiskalt.

Warum ist das eigentlich so und was kann bei kalten Füßen helfen?

Warum unsere Füße kalt werden

Ist es draußen kalt, muss der Körper ordentlich arbeiten um nicht auszukühlen. Es ist wichtig, dass unsere Körpertemperatur nicht zu sehr fällt, damit Organe und Gehirn nicht unterkühlen und richtig arbeiten können. Die Priorität unseres Körpers liegt darauf alle wichtigen Organe und das Gehirn auf perfekter Arbeitstemperatur zu halten. Das stellt er bei niedrigen Temperaturen durch Wärmeumverteilung sicher. Dazu entzieht er als erstes den Füßen und Händen Wärme. Dazu werden unsere Gefäße enger gestellt. Diese Wärme verteilt er in Richtung Körpermitte und wird über unseren Blutkreislauf zu den Organen und Gehirn geschickt.

Da durch diesen Mechanismus also die Gefäße in Füßen und Händen enger gestellt sind, werden diese Bereiche schlechter mit Blut versorgt. Es gelangt nicht genügend angewärmtes Blut bis in die Zehenspitzen. So bekommen wir kalte Füße.

Ein weiterer Effekt durch den unsere Füße auskühlen ist der „Schweißeffekt“. Durch die Bewegung der Füße wird Feuchtigkeit produziert die sich auf unsere Haut legt. Kann diese Feuchtigkeit im Winter durch atmungsunaktive Socken oder Schuhwerk nicht ausreichend abtransportiert werden kühlt dieser Feuchtigkeitsfilm die Füße zusätzlich aus und der Körper reagiert ebenfalls mit einer Verengung der Gefäße.

Wichtig ist noch, dass chronisch kalte Füße auch durch Krankheitsbilder (Diabetes, Durchblutungsstörungen, etc.) verursacht werden können. Dies sollte immer von einem Arzt abgeklärt werden und entsprechend (Medikamente, etc.) behandelt werden.

Auch wenn das sehr clever von unserem Körper ist, sind kalte Füße einfach unangenehm! Wie wir unserem Körper helfen können unsere Füße trotz niedriger Temperaturen warm zu halten erfahrt ihr hier.

1. Die Füße von allen Seiten gut gegen Kälte isolieren

Die richtigen Socken wählen

Am besten wählt man Funktionssocken aus einem Materialgemisch, z.B. Merinowolle und Acryl/Polyester. Denn reine Baumwollsocken nehmen die Feuchtigkeit des Fußes zu gut auf, dadurch kühlen die Füße schneller aus. Durch ein Materialgemisch mit Wollanteil wird der Fuß einerseits gegen Kälte isoliert, andererseits wird die Feuchtigkeit der Haut nach außen transportiert.

Sport oder Wandersocken eignen sich für diesen Zweck gut. Und unbedingt darauf achten, dass die Socken nicht zu eng sind!

„Layern“

Die berühmte Layer- oder Zwiebeltechnik bringt auch wärmere Füße. Dabei werden zwei Paar Socken übereinander gezogen. Meist sind die direkt auf der Haut sitzenden Socken eher dünn, darüber werden ein paar dickere Socken gezogen. Dadurch kommt der isolierende Effekt von Luft zum tragen. Luft leitet nämlich schlechter Wärme und ist dadurch eine gute Isolierung gegen Kälte.

Aber Achtung! Es sollte durch das doppelte Paar Socken nicht zu eng in den Schuhen werden. Denn sonst wird dadurch wieder die Durchblutung beeinträchtigt. Der isolierende Effekt der Luft ist auch dahin und ungemütlich ist es noch dazu. Wählt also diese Maßnahme nur, wenn ihr ausreichend weite Schuhe zur Verfügung habt.

Isolierende Einlegesohlen

Die meiste Kälte wird von unten an unsere Füße geleitet. Also ist es wichtig eine gute Isolierung zum Untergrund zu haben. Durch isolierende Einlegesohlen kann man sich von unten gegen die Kälte schützen.

Es gibt Lammfelleinlagen oder die tierfreundliche Variante aus Kälte abhaltender Folie und Textil. Dabei ist es ebenfalls wichtig darauf zu achten, dass der Innenraum des Schuhes nicht zu eng wird.

 

Tipp: Für die kalte Jahreszeit können wir eure Einlagen mit einem speziellen Kältestop-Bezug ausstatten, der die Füße dabei unterstützt warm zu bleiben. Sprecht uns gerne darauf an. Hier könnt ihr uns eine Nachricht schreiben.

Und damit eure Einlagen lange halten, solltet Ihr daran denken sie regelmäßig zu lüften. (Wie ihr Einlegesohlen richtig pflegt, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen)

Gummisohlen oder Sohlen aus Kautschuk

Diese Materialien leiten schlechter Kälte als z.B. Leder. Habt ihr ein gutes Profil gibt euch das nicht nur auf rutschigem Untergrund halt, sondern verkleinert auch eure Auflagefläche zum Untergrund. So kann weniger Kälte durch die Sohle an die Füße gelangen.

Ledersohlen sind im Winter nicht zu empfehlen, zum einen haben sie kein Profil und sind auf nassem Untergrund nicht rutschsicher zum anderen leiten sie superschnell die Kälte an die Füße weiter.

 

Übrigens können viele Schuhe auch neu besohlt bzw. repariert werden. Das ist meist bei Schuhen möglich, bei denen hochwertige Materialien verwendet wurden. Für die kalte Jahreszeit empfehlen wir eine rutschfeste Laufsohle mit Profil. Gerne beraten wir euch dazu, welche Materialien am besten zu eurem Schuh passen.

 

2. Durchblutung der Füße verbessern

Zehen, Füße und Beine bewegen

Durch körperliche Bewegung wird unser Blutkreislauf angeregt und es wird Wärme produziert. Vermehrt warmes Blut gelangt so auch in die Füße. So wärmen sich die Füße wieder auf.

Beispiele für Bewegungen die die Füße aufwärmen:

    • Zehen krallen und öffnen
    • Mit den Füßen auf- und nieder wippen
    • Hin- und her trippeln

In unserem Blogbeitrag zum Thema Fußgymnastik findet ihr noch mehr praktische Fußübungen.

Am besten ist es aber den ganzen Körper mit in die Bewegung einzubeziehen. Das passiert z.B. beim Spazieren gehen.

Die Durchblutung der Füße wird auch gefördert, wenn beim Sitzen nicht die Beine überschlagen oder gekreuzt werden. So wird eine gute Blutzirkulation unterstützt.

Nicht zu enge Socken oder Schuhe tragen

Die Durchblutung der Füße kann durch zu enge Schuhe und Socken gestört werden. Herrscht zu viel Druck auf dem Fuß von außen ist es schwerer für das Blut zu zirkulieren.

Würziges Essen

Scharfes Essen erhöht den Blutdruck. Das wirkt sich auch auf die Durchblutung der Füße aus. Ich dachte erst, der Effekt ist nicht groß genug als dass er hier einen Platz verdient, aber ich hab’s ausprobiert und wurde eines Besseren belehrt. Es funktioniert, unbedingt ausprobieren!

 

3. Das richtige Schuhwerk

Am besten sind knöchelhohe Schuhe mit einer guten Fütterung die den Fuß gegen Kälte isoliert. Die Schuhe sollten nicht zu eng sitzen, denn Luft isoliert auch gegen Kälte.

Auf atmungsaktives Material (Leder, TEX-Membran) achten, so kann sich keine Feuchtigkeit im Schuh sammeln.

Um Schuhe von außen gegen Feuchtigkeit zu schützen hilft eine regelmäßige Imprägnierung (hier könnt ihr nachlesen, wie das geht).

 

Weitere Tipps

Hier sind noch ein paar Maßnahmen, die zwar nicht praktisch für unterwegs sind euch aber trotzdem angenehm warme Füße bescheren.

  • Fußmassagen
  • Füße eincremen: Es gibt spezielle Cremes die pflanzliche Zusätze haben, die die Durchblutung anregen können.
  • Aufsteigende Fußbäder -> hierbei wird nach und nach die Wassertemperatur von 33 Grad auf 40 Grad erhöht.
  • Wechselbäder -> hierbei wird der Fuß abwechselnd in kaltes und warmes Wasser gestellt. Badezusätze wie Eukaliptus und Fichtennadeln wirken durchblutungsfördernd und riechen auch noch gut.

 

Mit diesen Tipps für warme Füße kommt ihr hoffentlich gut durch die kalte Jahreszeit.

Nun wünschen wir euch gutes Laufen und einen Winter mit warmen Füßen!!!

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